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Doris Niestroj | Filz & Form.



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Doris Niestroj

P.S. die.waschkueche und dieser Blog werden von mir nicht mehr weitergeführt. Der Blog bleibt als Archiv erhalten.

Adventskranz 2012 - Die Maus

2. Dezember 2012


Zugegeben, dieses Jahr war ich gestalterisch nicht ganz so aktiv wie in den letzten Jahren was neue Adventskranzentwürfe betrifft. Nun ja, ich rede mich jetzt mal einfach damit raus, dass ich zwar viele Ideen habe, einige liegen skizziert hier rum, andere geistern fast fix und fertig in meinem Kopf und wieder andere werden grad erst konzeptionell geboren, ideentechnisch geht mir jetzt net generell die Puste aus, dass "Problem" - wenn ich überhaupt von einem Problem sprachen kann / sollte/darf - war diese Jahr die Zeit und Muße Neues zu entwickeln. (Queen of Schachtelsatz)




Denn, nachdem mich die Schultütenkavallarie gnadenlos überannt hatte, ich grad dabei war aufzustehen um mir den obligatorischen Staub einer erfolgreich geschlagenen Schlacht von den Hosen zu klopfen, rollte bereits die Adventskranzinfanterie mit aufgepflanzten Kerzen heran. Im Moment liege ich noch platt am Boden und erhebe mein müdes Haupt aus der Filzwolle und tippe im erschöpften Einfingeadlersuchsystem ein Lebenszeichen in meinen Blog - Halloooo .... aber ha, ich habe gewonnen!!! 



Heute habe ich den letzten Adventskranz 2012 ausgerollt, wie man so schön im Messe- und Ladenbaufachjargon sagt. Ausrollen bedeutet nicht etwas wie einen Keksteig plattzuwalzen, sondern auszuliefern. Ausliefern täts jetzt auch, aber ausrollen klingt so professionell. Versteht keine Sau, keiner mag fragen aber fast alle machen wichtige Gesichter. Klappt auch mit dem Wort, äh jetzt fällts mir net ein, doch ja 'respektive' ... man lasse sich mal diesen Begriff auf der Zunge zergehen. In Kurzform und geschrieben bedeutet 'respektive' ganz einfach bzw. :D, ich schweife ab. 




Also, die Schlachten sind im Großen und Ganzen geschlagen. Ich hatte, wie gesagt, wenig Zeit dieses Jahr neue Kränze aus dem Ärmel zu schütteln. Dafür habe ich aber den letzten Adventskranz aus 2011 fertiggestellt. Ist doch auch was, Liegengebliebenes fertigzustellen, oder?  Ideenbringer dafür war übrigens das Gedicht von James Krüss "Die Weihnachtsmaus". Adoptiert wurde dieses verfressene Nagetier aus der Familie der Wollmäuse, mit vielen Rattenurvätern im extralangen Stammbaum, bereits im Sommer. Heute hat es Aufnahme in die neue Familie gefunden. Ich bin gespannt auf die Namensgebung. 



Es wurde bereits Bedarf nach einem Pfingstschwein angemeldet ... gibts darüber eigentlich auch ein Gedicht? Ich schau mal bei James Krüss nach, den ich im übrigen sehr liebe. Ganz besonders seinen "Leuchtturm auf den Hummerklippen". Gehörte als Kind zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. 






So und damit hier niemand in meinem Blog dumm stirbt ( das macht immer so Scherereien mit den Ämtern, den Formularen  und dann die Fragerei von der Polizei: "Frau N. aus B., wie erklären Sie es sich, dass in ihrer waschkueche jemand dumm gestorben ist? Was haben Sie zu Tatzeit gemacht?)   weil er nicht weiß worum es in dem Gedicht geht, bitteschön:


Die Weihnachtsmaus

Die Weihnachtsmaus ist sonderbar
 (sogar für die Gelehrten),
 Denn einmal nur im ganzen Jahr
 entdeckt man ihre Fährten.

Mit Fallen und mit Rattengift
 kann man die Maus nicht fangen.
 Sie ist, was diesen Punkt betrifft,
 noch nie ins Garn gegangen.

Das ganze Jahr macht diese Maus
 den Menschen keine Plage.
 Doch plötzlich aus dem Loch heraus
 kriecht sie am Weihnachtstage.

Zum Beispiel war vom Festgebäck,
 das Mutter gut verborgen,
 mit einem mal das Beste weg
 am ersten Weihnachtsmorgen.

Da sagte jeder rundheraus:
 Ich hab’ es nicht genommen!
 Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
 die über Nacht gekommen.

Ein andermal Mal verschwand sogar
 das Marzipan von Peter.
 Was seltsam und erstaunlich war.
 Denn niemand fand es später.

Der Christian rief rundheraus:
 Ich hab’ es nicht genommen!
 Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
 die über Nacht gekommen!

Ein drittes Mal verschwand vom Baum,
 an dem die Kugeln hingen,
 ein Weihnachtsmann aus Eierschaum
 nebst andren leckren Dingen.

Die Nelly sagte rundheraus:
 Ich hab’ es nicht genommen!
 Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
 die über Nacht gekommen!

Und Ernst und Hans und der Papa,
 die riefen: welche Plage!
 Die böse Maus ist wieder da
 und just am Feiertage!

Nur Mutter sprach kein Klagewort.
 Sie sagte unumwunden:
 Sind erst die Süßigkeiten fort,
 ist auch die Maus verschwunden!

Und wirklich wahr: Die Maus blieb weg,
 sobald der Baum geleert war,
 sobald das letzte Festgebäck
 gegessen und verzehrt war.

Sagt jemand nun, bei ihm zu Haus,
 - bei Fränzchen oder Lieschen -
 da gäb es keine Weihnachtsmaus,
 dann zweifle ich ein bißchen!

Doch sag ich nichts, was jemand kränkt!
 Das könnte euch so passen!
 Was man von Weihnachtsmäusen denkt,
 bleibt jedem überlassen.

James Krüss